Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post AG hat ver.di die Urabstimmung über die Ablehnung des von den Arbeitgebern in der dritten Verhandlungsrunde vorgelegten Angebotes und die Durchführung unbefristeter Arbeitskampfmaßnahmen eingeleitet. Die Urabstimmung ist eine Abstimmung der ver.di-Mitglieder bei der Deutschen Post AG; sollten mehr als 75 Prozent der Befragten das Angebot ablehnen, wird ver.di unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen einleiten.
Die Urabstimmung findet von Montag, 20. Februar 2023 bis Mittwoch, 8. März 2023 statt. Ähnlich wie bei der Forderungsbefragung wird die Urabstimmung von deiner ver.di-Betriebsgruppe durchgeführt.
Was ist eine Urabstimmung?
Die Urabstimmung ist eine Abstimmung der ver.di-Mitglieder über das Angebot vom Arbeitgeber. Dabei wird entschieden, ob das Angebot abgelehnt wird und ob, damit einhergehend, der Arbeitskampf weitergeführt wird. Ein „Nein“ zum Angebot in der Urabstimmung, ist gleichzeitig ein „Ja“ zu weiteren Streiks.
Wenn 75 % der befragten Mitglieder das Angebot ablehnen, werden wir in den unbefristeten Arbeitskampf gehen. Dies ist mehr als eine ‚normale‘ 50 % Mehrheit, weil im Arbeitskampf ist es unerlässlich, dass es einen hohen Grad der Entschlossenheit gibt. Wir müssen sichergehen, dass die große Mehrheit den Arbeitskampf unterstützt.
Stimmt gegen dieses schlechte Angebot!
Das Angebot vom Arbeitgeber ist eine Provokation. Es bedeutet für dich nichts anders als eine Reallohnkürzung. Dies ist bei einem Konzern, der letztes Jahr um die 8,4 Milliarde Euro Gewinn gemacht hat, einfach nicht zu akzeptieren. Unsere Forderung von 15 % über ein Jahr ist notwendig, gerecht und machbar. Wir sind immer noch davon überzeugt und werden uns mit diesem Angebot nicht abspeisen lassen. Es berücksichtigt nicht ansatzweise unsere begründete Forderung. Wertschätzung sieht anders aus!
Ihr habt in den letzten Wochen ein starkes Zeichen gesetzt, aber der Arbeitgeber hat die Chance nicht aufgegriffen. Von unseren Warnstreiks hat das Management sich nicht so weit bewegen lassen, dass die Deutsche Post AG ein annehmbares Angebot vorgelegt hat. Wir müssen was darauf legen, wenn wir diese schlechtes Angebot zurückweisen wollen, und zwar einen längerfristigen Streik. Die Deutsche Post AG hofft, dass wir das Angebot so hinnehmen, dass wir ihr noch mehr Gewinne bescheren. Unsere Tarifkommission empfiehlt dir das Angebot abzulehnen und für den Streik abzustimmen.